Einleitung
Nach der Beschreibung der Opfer, welche die Priester darbrachten, folgt jetzt die historische Weihung von Aaron und seinen Söhnen zu Priestern. Wir werden Zeugen der Einrichtung der Priesterschaft. Die Einrichtung erfolgt gemäß der Beschreibung in 2. Mose 29, wo die Priesterschaft angekündigt wird und wo die Vorschriften gegeben werden, wie die Einrichtung erfolgen muss (2Mo 29,1–46).
1 - 5 Mose soll Aaron und seine Söhne weihen
1 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 2 Nimm Aaron und seine Söhne mit ihm und die Kleider und das Salböl und den Stier des Sündopfers und die zwei Widder und den Korb des Ungesäuerten; 3 und versammle die ganze Gemeinde am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft. 4 Und Mose tat, wie der HERR ihm geboten hatte; und die Gemeinde versammelte sich am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft. 5 Und Mose sprach zu der Gemeinde: Dies ist es, was der HERR zu tun geboten hat.
In Aaron und seinen Söhnen sehen wir ein Bild, einen Schatten von dem Herrn Jesus als dem Hohenpriester und den Gläubigen als Priester. Alle Gläubigen sind Priester (1Pet 2,5). Das ist ein Grundsatz. Allerdings dienen nicht alle Gläubigen der Gemeinde als Priester. In den Bildern des Alten Testaments sehen wir, wie wir praktisch unsere Priesterschaft verwirklichen können, wie wir als Gläubige Priester werden können. Gott möchte, dass wir Ihm geistliche Schlachtopfer bringen.
Der Priesterdienst ist nicht nur eine persönliche Sache. Er geht die ganze Gemeinde an. Die ganze Gemeinde Israels kommt an dem Zelt der Zusammenkunft zusammen (Verse 3.4). Priesterdienst wird hauptsächlich für die Bedürfnisse des Volkes ausgeübt, also für andere. Die Priesterschaft der Gläubigen kommt vor allem in den Zusammenkünften der Gläubigen zum Ausdruck, wenn sie als Gemeinde an dem Ort zusammenkommen, wo Gott wohnt (Mt 18,20).
6 Aaron und seine Söhne mit Wasser gewaschen
6 Und Mose ließ Aaron und seine Söhne herzutreten und wusch sie mit Wasser.
Das Waschen mit Wasser geschieht hier nicht, um Unreinheiten wegzuwaschen. Ein Gläubiger, der Priester sein möchte, braucht das Wasser des Wortes nicht nur, um gereinigt zu werden, sondern vor allem auch, um rein zu bleiben.
7 - 9 Mit den hohenpriesterlichen Kleidern bekleidet
7 Und er legte ihm den Leibrock an und umgürtete ihn mit dem Gürtel; und er bekleidete ihn mit dem Oberkleid und legte ihm das Ephod an und umgürtete ihn mit dem gewirkten Gürtel des Ephods und band es ihm damit an; 8 und er setzte das Brustschild darauf und legte in das Brustschild die Urim und die Tummim; 9 und er setzte den Kopfbund auf sein Haupt und setzte an den Kopfbund, an seine Vorderseite, das Goldblech, das heilige Diadem: so wie der HERR Mose geboten hatte.
Die Kleider des Hohenpriesters sprechen von dem hohenpriesterlichen Dienst des Herrn Jesus. Er ist der himmlische Mensch und bekleidet eine himmlische Hohenpriesterschaft, wobei aus allem, was Er tut, auch seine göttliche Herrlichkeit hervorstrahlt. Er vertritt Gottes Volk vor Gott. In 2. Mose 28 werden die Kleidungsstücke ausführlich beschrieben (2Mo 28,1–43). Die Beschreibung erfolgt dort in einer anderen Reihenfolge als hier. Hier sehen wir, wie die Kleidungsstücke eins nach dem anderen angezogen werden, also von innen nach außen. In 2. Mose wird die Kleidung von außen nach innen beschrieben (vgl. 2Mo 28,4 mit 3Mo 8,7.8). Was die Bedeutung der Kleidungsstücke betrifft, lies die Erläuterung zu 2. Mose 28.
10 - 12 Die Salbung
10 Und Mose nahm das Salböl und salbte die Wohnung und alles, was darin war, und heiligte sie. 11 Und er sprengte davon siebenmal auf den Altar, und er salbte den Altar und alle seine Geräte und das Becken und sein Gestell, um sie zu heiligen. 12 Und er goss von dem Salböl auf das Haupt Aarons und salbte ihn, um ihn zu heiligen.
Nicht nur die Priester sollten geheiligt werden, sondern auch alles, womit sie ihren Dienst ausübten. Nur das, was durch den Heiligen Geist (davon spricht das Salböl) geheiligt ist, kann in Verbindung mit Gott gebracht werden.
Aaron, als ein Bild des Herrn Jesus, wird mit Öl gesalbt, bevor das Blut auf ihn gebracht wurde. Bei den Söhnen Aarons, die, als ein Bild der Gläubigen, die Priester sind, wird zuerst das Blut aufgetragen und danach das Öl. Öl ist ein Bild des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist konnte auf den Herrn Jesus kommen, denn Er war der vollkommene, sündlose Mensch. Wir waren Sünder. Auf solche Menschen konnte der Heilige Geist erst kommen, nachdem wir durch das Blut des Opfers Christi von unseren Sünden gereinigt waren.
13 Mit den priesterlichen Kleidern bekleidet
13 Und Mose ließ die Söhne Aarons herzutreten und bekleidete sie mit den Leibröcken und umgürtete sie mit einem Gürtel und band ihnen die hohen Mützen um: so wie der HERR Mose geboten hatte.
Nachdem Aaron, ein Bild von dem Herrn Jesus, mit seiner hohenpriesterlichen Würde bekleidet war, konnten jetzt seine Söhne als Priester bekleidet werden. Es ist nur eine Priesterschaft für alle Gläubigen möglich, weil der Herr Jesus sie dafür passend gemacht hat. Die Priesterkleider sprechen von der Würde, welche die Gläubigen jetzt besitzen, um als Priester Gott im Heiligtum zu nahen.
Im Hebräerbrief sehen wir, wie wir durch das Opfer Christi vollkommen gemacht sind (Heb 10,14). Dadurch haben wir Freimütigkeit, um als Priester Gott zu nahen (Heb 10,19). Ein besonderer Ansporn, das zu tun, ist die Anwesenheit des Herrn Jesus als dem „großen Priester über das Haus Gottes“ (Heb 10,21).
14 - 24 Das Opfer für die Einweihung
14 Und er brachte den Stier des Sündopfers herzu; und Aaron und seine Söhne legten ihre Hände auf den Kopf des Stieres des Sündopfers. 15 Und er schlachtete ihn, und Mose nahm das Blut und tat [davon] mit seinem Finger an die Hörner des Altars ringsum und entsündigte den Altar; und das Blut goss er an den Fuß des Altars und heiligte ihn, indem er Sühnung für ihn tat. 16 Und er nahm das ganze Fett, das am Eingeweide ist, und das Netz der Leber und die beiden Nieren und ihr Fett, und Mose räucherte es auf dem Altar. 17 Und den Stier und seine Haut und sein Fleisch und seinen Mist verbrannte er mit Feuer außerhalb des Lagers: so wie der HERR Mose geboten hatte. 18 Und er brachte den Widder des Brandopfers herzu; und Aaron und seine Söhne legten ihre Hände auf den Kopf des Widders. 19 Und er schlachtete [ihn], und Mose sprengte das Blut an den Altar ringsum. 20 Und den Widder zerlegte er in seine Stücke, und Mose räucherte den Kopf und die Stücke und das Fett; 21 und das Eingeweide und die Beine wusch er mit Wasser. Und Mose räucherte den ganzen Widder auf dem Altar: Es war ein Brandopfer zum lieblichen Geruch, es war ein Feueropfer dem HERRN: so wie der HERR Mose geboten hatte. 22 Und er brachte den zweiten Widder, den Widder der Einweihung, herzu; und Aaron und seine Söhne legten ihre Hände auf den Kopf des Widders. 23 Und er schlachtete [ihn], und Mose nahm von seinem Blut und tat es auf das rechte Ohrläppchen Aarons und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die große Zehe seines rechten Fußes. 24 Und er ließ die Söhne Aarons herzutreten, und Mose tat vom Blut auf ihr rechtes Ohrläppchen und auf den Daumen ihrer rechten Hand und auf die große Zehe ihres rechten Fußes; und Mose sprengte das Blut an den Altar ringsum.
Für die Einweihung der Söhne Aarons werden drei Opfer gebracht:
1. ein Sündopfer (Vers 14),
2. ein Brandopfer (Vers 18) und
3. ein Einweihungsopfer (Vers 22).
Das Einweihungsopfer ist eine besondere Art des Friedensopfers.
Allen drei Opfern legen Aaron und seine Söhne die Hände auf. Wie wir schon mehrfach gesehen haben, bedeutet das Auflegen der Hände das Sich-Einsmachen mit dem, auf den die Hände gelegt werden. Wer Priester sein will, soll sich eins machen mit dem Werk des Herrn Jesus.
Bei dem Sündopfer bedeutet das, dass ich, um den Priesterdienst verrichten zu können, mir bewusst sein muss, dass alle meine Sünden auf den Herrn Jesus übergegangen sind, dass Er meine Sünden getragen hat und dafür gerichtet worden ist. Ebenso sehr darf und muss ich mir bewusst sein, dass ich vor Gott in der Annehmlichkeit des Opfers des Herrn Jesus stehe, wie Er sich als Brandopfer Gott geopfert hat. Ich besitze die Würde eines Priesters nicht aus mir selbst, sondern ausschließlich von Ihm.
Und wenn ich nun als Priester Gott geweiht bin, kann ich meine Sache als Priester, Gott geweiht, nur vollbringen, wenn ich sehe, dass der Herr Jesus der große Priester ist, der als das wahre Einweihungsopfer Gott in allem vollkommen hingegeben ist. Er hat allezeit vollkommen getan, was der Vater Ihm geboten hat (Joh 6,38; 10,18; 14,31a).
Es ist noch zu bemerken, dass alle Opfer hier von Mose dargebracht werden. Die Priester konnten das noch nicht, weil sie noch nicht dazu geweiht waren. Mose konnte das wohl tun. Er hatte keine Weihung nötig. Er ist ein Bild von dem Herrn Jesus als dem Lehrer der Gerechtigkeit.
Was mit dem Sündopfer und dem Brandopfer geschah, haben wir bereits in den betrachteten Kapiteln 4 und 1 gesehen. Das gilt auch für das Einweihungsopfer, obschon das nicht ausdrücklich erwähnt wird. Das Einweihungsopfer ist nämlich eine besondere Art des Friedensopfers. In Kapitel 7 wird es in der Zusammenfassung der Gesetze der Opfer besonders erwähnt, aber in Verbindung mit dem Friedensopfer (3Mo 7,37). In anderen Bibelübersetzungen wird dieses Opfer auch „Füllopfer“ genannt. Das deutet auf das Füllen der Hände Aarons mit Teilen dieses Opfers hin (Vers 27).
Das Tier für das Friedensopfer war ein Widder, ebenso wie für das Brandopfer. Das bedeutet, dass unsere Weihung, unsere Hingabe als Priester, den gleichen Charakter tragen muss wie das Brandopfer. Unsere Hingabe soll von dem gleichen Charakter sein wie die Hingabe des Herrn Jesus (vgl. Eph 5,1.2). Das bedeutet den Einsatz unserer ganzen Person.
Dass das Einweihungsopfer eine besondere Art des Friedensopfers war, zeigt die besondere Anwendung eines Teiles des Blutes. Das Blut des Einweihungsopfers wird auf drei Körperteile getan (Verse 23.24). Das Blut des Christus, seine Dahingabe in den Tod, ist die Grundlage unserer Hingabe.
Das Blut wurde zuerst auf das Ohr getan. Das Ohr spricht vom Hören, Zuhören, Gehorsam. Damit beginnt jeder wahre Priesterdienst. Zuerst müssen wir zuhören, um zu wissen, was der Herr von uns fordert, wie Er alles haben will. Erst dann können wir handeln (Hand) und wandeln (Fuß) in Übereinstimmung mit der Bedeutung und dem Wert des Blutes.
25 - 29 Das Webopfer
25 Und er nahm das Fett und den Fettschwanz und alles Fett, das am Eingeweide ist, und das Netz der Leber und die beiden Nieren und ihr Fett und den rechten Schenkel; 26 und er nahm aus dem Korb des Ungesäuerten, der vor dem HERRN war, einen ungesäuerten Kuchen und einen Kuchen geölten Brotes und einen Fladen und legte es auf die Fettstücke und auf den rechten Schenkel; 27 und er legte das alles auf die Hände Aarons und auf die Hände seiner Söhne und webte es als Webopfer vor dem HERRN. 28 Und Mose nahm es von ihren Händen weg und räucherte es auf dem Altar, auf dem Brandopfer: Es war ein Einweihungsopfer zum lieblichen Geruch, es war ein Feueropfer dem HERRN. 29 Und Mose nahm die Brust und webte sie als Webopfer vor dem HERRN; von dem Einweihungswidder wurde sie Mose zuteil, so wie der HERR Mose geboten hatte.
Das Fett und das Speisopfers (die Kuchen) sprechen von der Energie und dem vollkommenen Leben des Herrn Jesus. Der rechte Schenkel spricht von seiner Kraft im Wandel über die Erde. Er erhält seine Kraft aus seiner Gemeinschaft mit dem Vater.
Das alles wird auf die Hände Aarons und auf die Hände seiner Söhne gelegt, sozusagen um ihr Leben ganz in Beschlag zu nehmen. Bildlich gesprochen bedeutet dies, dass sie ein gutes Verständnis davon haben, wer der Herr Jesus war und was Er für ihre Weihung getan hat. Das bewegten sie vor dem Angesicht Gottes hin und her. Sie zeigten dies Gott, um Ihn sozusagen von der Herrlichkeit, die für Ihn im Leben des Herrn Jesus zu finden war, kosten zu lassen. Wenn wir das so zeigen, genießen wir auch selbst davon.
Mose brachte das Webopfer auf den Altar. Er bekam die Brust, nachdem er sie als Webopfer vor dem Angesicht des HERRN gewoben hatte. Die Brust des Webopfers lässt uns an die Liebe des Herrn Jesus denken, welche der Ursprung von allem ist. Die Liebe des Herrn Jesus findet volle Genüge in dem Ergebnis seines Werkes, wodurch eine Priesterschaft zustande gekommen ist. Auch daran dürfen wir denken, wenn wir voll Bewunderung dabei stillstehen, dass wir in den Stand versetzt sind, Priesterdienst tun zu dürfen.
30 Besprengung mit Öl und Blut
30 Und Mose nahm von dem Salböl und von dem Blut, das auf dem Altar war, und sprengte es auf Aaron, auf seine Kleider und auf seine Söhne und auf die Kleider seiner Söhne mit ihm; und er heiligte Aaron, seine Kleider und seine Söhne und die Kleider seiner Söhne mit ihm.
Nachdem die Opfer gebracht waren, wurden Aaron und seine Söhne mit Öl und Blut besprengt, wodurch sie zum Priesterdienst geheiligt wurden. Allen Bedingungen, so wie Gott es bestimmt hatte, war entsprochen worden. Öl und Blut sprechen von dem Heiligen Geist und dem Blut des Christus, welche die Grundlage bilden, auf der wir, mit Christus verbunden, unseren Platz vor Gott haben (1Pet 1,2).
31 - 32 Die Nahrung Aarons und seiner Söhne
31 Und Mose sprach zu Aaron und zu seinen Söhnen: Kocht das Fleisch am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft; und ihr sollt es dort essen und das Brot, das im Korb des Einweihungsopfers ist, so wie ich geboten und gesagt habe: Aaron und seine Söhne sollen es essen. 32 Und das Übrige von dem Fleisch und von dem Brot sollt ihr mit Feuer verbrennen.
Die vorhergehenden Handlungen waren erforderlich, um sie in die Stellung von Priestern zu versetzen. Sie besaßen eine von Gott gegebene Basis, um Priesterdienst zu üben. Was nötig war, war die Kraft, den Dienst zu verrichten. Darum gibt Mose Aaron und seinen Söhnen das Fleisch des Einweihungsopfers (Friedensopfer) und die dabei gebrachten Kuchen zu essen. Das ist Nahrung für Aaron und seine Söhne. Ohne diese Speise entsteht kein wahrer Priesterdienst.
Gläubige, die wissen, dass sie zum Priesterdienst berufen oder geweiht sind, nähren sich mit dem Gedanken, dass sie dieses Vorrecht dem zu verdanken haben, was der Herr Jesus am Kreuz getan hat, indem Er sich völlig Gott hingegeben hat. Sie denken in Verbindung mit ihrer Weihe als Priester auch an Ihn und seine vollkommene Hingabe an Gott während seines Lebens auf der Erde, was in den Kuchen vorgebildet ist. Sie teilen ihre dankbaren Gedanken mit dem Herrn Jesus, dem wahren Aaron, womit auch Er sich sozusagen nährt.
Was übrig blieb an Fleisch und Blut, sollte verbrannt werden. Was wir nicht zu erfassen vermögen von dem Werk und dem Leben des Herrn Jesus, sollen wir nicht zu begreifen versuchen, sondern sollen es wegtun.
33 - 35 Ort und Dauer der Einweihung
33 Und vom Eingang des Zeltes der Zusammenkunft sollt ihr nicht weggehen sieben Tage lang, bis zu dem Tag, an dem die Tage eures Einweihungsopfers erfüllt sind; denn sieben Tage sollt ihr eingeweiht werden. 34 So wie man an diesem Tag getan hat, hat der HERR zu tun geboten, um Sühnung für euch zu tun. 35 Und ihr sollt Tag und Nacht am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft bleiben, sieben Tage lang, und sollt die Vorschriften des HERRN halten, dass ihr nicht sterbt; denn so ist mir geboten worden.
Die sieben Tage, welche die Einweihung dauerte, sprechen von unserem ganzen Leben. Die Zahl Sieben ist die Zahl der Vollkommenheit. Sieben Tage bedeutet also ein vollkommener Zeitabschnitt. Mit dem achten Tag (3Mo 9,1) beginnt eine neue Periode. Die Zeit unserer Priestereinweihung besteht für uns das ganze Leben lang. Wir sind „stets“, jeden Tag unseres Lebens, Priester (Heb 13,15).
Doch unser Priesterdienst steht in besonderer Weise in Verbindung mit dem Zelt der Zusammenkunft. Gott will, dass unser täglicher, steter Priesterdienst immer in Verbindung mit dem Ort steht, wo Er mit seinem Volk zusammenkommt, das ist für uns die örtliche Gemeinde.
Gott will, dass wir als Priester an dem rechten Platz sind („am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft“), während der von Ihm bestimmten Periode („Tag für Tag, sieben Tage lang“) und in der rechten Gesinnung („die durch den HERRN gegebene Vorschrift beachtend“). Nur wenn wir seine Gebote bewahren und darüber wachen, dass der Dienst so geschieht, wie Er es will, werden wir unsere Priesterschaft fortdauernd ausüben können. Rechnen wir nicht mit Ihm und seinem Willen, wird unser Priesterdienst ‚sterben‘ (3Mo 10,1.2).
36 Aaron und seine Söhne gehorchen
36 Und Aaron und seine Söhne taten alles, was der HERR durch Mose geboten hatte.
Der Gehorsam Aarons und seiner Söhne ist beeindruckend und beispielhaft. Doch es zeigt sich bald, wie davon abgewichen wird (3Mo 10,1). Es wäre zu wünschen, dass diese Kennzeichen auch in der gegenwärtigen Priesterschaft aller Gläubigen bei allen Gläubigen stets zu finden ist. Doch es zeigt sich in der Christenheit, wie sehr man auch da von der Priesterschaft aller Gläubigen abgewichen ist. Selbst da, wo die Priesterschaft aller Gläubigen anerkannt wird, wird es oft nicht in die Tat umgesetzt.